Windenergie: FDP sieht Artenschutz auf dem Villerücken gefährdet
Im derzeit wirksamen Flächennutzungsplan aus dem Jahre 2011 sind zwei Konzentrationszonen für Windenergieanlagen dargestellt. Diese befinden sich im Bereich östlich von Sechtem zwischen DB-Linie (VzG 2630, KBS470), L 190 und L 192. Die Stadt Bornheim hat nun ein Gutachten veröffentlicht, in dem potenzielle weitere Konzentrationszonen benannt sind. „Wir erachten den derzeitigen Prozess für unabdingbar, da wir Wildwuchs mit Windrädern in unserer Stadt auf jeden Fall vermeiden wollen“, stellt Jörn Freynick, Vorsitzender der FDP Bornheim, klar.
Schon 2011 wurde lange nach den jetzigen Konzentrationszonen gesucht, um Artenschutz, Landschaftsschutz, Natur- und Umweltaspekte in Einklang mit Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zu bringen. An den Argumenten von damals hat sich bis heute nichts geändert. Gleichwohl muss es unser aller Ziel sein, eine rechtssichere Lösung hinzubekommen, die nicht weiter angreifbar ist. Doch gerade Faktoren wie die Landschaft, die Natur, der Artenschutz und die Naherholung sehen wir im derzeitigen Prozess zu schwach gewichtet. Daher ist es für uns unverständlich, dass mit der Potentialflächenanalyse nun auch der Villerücken für zukünftige Industriewindanlagen in Betracht gezogen wird.
Auf dem Villerücken zeigt das Gutachten ein hohes Konfliktpotenzial mit diversen Fledermaus- und Vogelarten, die nachweislich von Industriewindanlagen gefährdet werden. Genau diese Aspekte wurden bereits im damaligen Gutachten für eine Konzentrationszone betrachtet, wie auch bei diversen Entscheidungen im Zuge des Abbaus von hochreinem Quarzkies. Die am schlechtesten und am ungenauesten überprüften Flächen auf dem Villerücken sollen nun in die Gesamtbetrachtung aller möglichen Flächen aufgenommen werden. Das ist aus unserer Sicht unverhältnismäßig und verzerrt das Bild einer objektiven Auswahl. „Wir teilen die Einschätzung des Landschaftsschutzvereins, dass die Benotung der einzelnen vorgeschlagenen Flächen ohne eine intensive Artenschutzprüfung und ohne eine Umweltprüfung und Umweltbericht unseriös ist“, so Ratsmitglied Christian Koch.
Die FDP-Fraktion wird daher zur nächsten Ratssitzung am 11. Mai beantragen, die Flächen auf dem Villerücken nicht in die Bürgerbeteiligung zu geben. „Wir wollen keine Flächen in die Bürgerbeteiligung geben, die später aus offensichtlichem Artenschutz, Umwelt- und Landschaftsschutzaspekten scheitern und damit die Bevölkerung verunsichern. Wir haben das Vorgebirge nicht jahrelang in harten Kämpfen vor dem Abbau von Quarzkies geschützt, um es nun den Industriewindanlagen zu opfern“, so Christian Koch, der die Stadtteile Hemmerich und Rösberg als direkt gewähltes Ratsmitglied vertritt.